Schlank ohne Frühstück – Abnehmen durch Anregung der Fettverbrennung

Morgens zum Frühstück gleich nach dem Aufstehen zu essen, stoppt die Fettverbrennung sofort. Frühstückt man nicht, muss der Körper Fett verbrennen, da die Körperspeicher an schnellen und leicht verfügbaren Energiereserven erschöpft sind. Bis der Körper die Fettverbrennung am morgen effektiv und in ausreichender Menge sicherstellen kann, vergeht eine Zeit der Eingewöhnung, in der man sich schlapp und unkonzentriert fühlen kann.

Venice A. Fulton bezeichnet den Abschnitt aus seinem Diät-Buch “Die OMG-Diät” über das Schlankwerden durch den Verzicht auf das Frühstück als den vielleicht wichtigsten des gesamten Diätbuchs.

Schlank ohne Frühstück – eine natürliche Diät

Er führt altbekannte “Frühstücksregeln” wie: “Wer kein Frühstück isst, wird dick”, “Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages”, “Wenn du frühstückst, wirst du später nicht so zulangen” oder “Sie lebt so ungesund, sie isst morgens kaum etwas” an.

Und was meint Fulton zu den Frühstücksregeln? “Unsinnige Regeln sind da, um gebrochen zu werden, auch wenn es uns Angst macht.” Venice A. Fulton bezeichnet es als ausgesprochen wichtig nie mehr zu Frühstücken, um wirklich dauerhaft schlank werden zu können und zu bleiben.

Nachts verbraucht der Körper die schnell und leicht zugänglichen Energiereserven aus dem letzten Essen, dem Blutzucker, den Glykogenspeichern in Leber, Muskeln und anderen inneren Organen. Die Energie wird nachts zur Aufrechterhaltung der Lebensfunktionen, wie Atmung und Herzschlag, Verdauung, Ausscheidung von Flüssigkeiten und Feststoffen, Muskelaufbau, Reparaturen und Neubildung von Körperzellen und weiteren benötigt.

Die im Schlaf benötigte Energie fällt unter den Grundumsatz, der auch ohne Leistung zu erbringen anfällt. Ein großer Anteil der Energie in der Nacht verbraucht das Gehirn. Ist aus den Verdauungsorganen keine Energie in Form von Fett, Kohlenhydraten oder Eiweißen mehr verfügbar (bzw. nicht schnell genug verfügbar), stellt die u.a. Leber aus ihren Glykogenspeichern die Versorgung des Körpers und des Gehirn sicher.

Wie Venice A. Fulton schreibt, dass morgens der Bauch leer ist, der Zucker im Blut ist verbraucht und die Leber hat – je nach vorher gespeicherter Menge – “… kaum noch Treibstoff übrig.” Deshalb bekommt man morgens Hunger und wie Fulton schreibt, schickt einen das Gehirn auf Nahrungssuche in die Wildnis, oder heutzutage in die Küche.

Diese Nahrungssuche in der Wildnis bedeutete früher, so Fulton, dass man erst mal Nahrung beschaffen, suchen, finden und jagen musste. Morgens kein Frühstück zu essen, um schlank zu werden, ist somit eine natürliche Diät. Vor dem Getreideanbau vor ca. 10.000 Jahren konnte man morgens kein Müsli, keine Brötchen oder Toast essen. Dazu kommt, dass die Lagerung, Konservierung und Haltbarmachung von Lebensmitteln nicht in der Form möglich war, wie in späteren Zeiten und jetzt.

Erlegtes Fleisch zieht sehr schnell Fliegen an und ist in kurzer Zeit von aasfressende Insekten bevölkert, es wird von deren Kindern, Würmern, überwuchert und Fäulnisbakterien tragen zum verderben der wichtigen Nahrung bei. Deshalb findet man in vielen Publikationen den Hinweis darauf, dass der Mensch darauf ausgelegt ist, in kurzer Zeit sehr viel zu essen, auch deutlich über den aktuellen Hunger hinaus.

Diese “Gabe” sich vollstopfen zu können ist ein Selektionsvorteil in der Evolution gewesen, um erfolgreich das Alter zu erreichen, in dem man Kinder zeugen und diese großziehen kann. Der Körper ist im Laufe der Evolution offensichtlich immer damit zu Recht gekommen, dass er meistens morgens eventuell nichts zu essen hatte, er nutzte und verbrannte das gespeicherte Fett von Bauch, Po, Hüften, Beinen, das Fett um die inneren Organe und am restlichen Körper.

Abnehmen durch Training der Fettverbrennung ohne Frühstück

Nur machen wir heute meistens die andere Erfahrung, wenn wir doch mal nicht frühstücken können, dass wir uns dann schlapp, unkonzentriert und fahrig fühlen. Daraus schließen wir, so Fulton, dass wir unbedingt frühstücken müssen und tun das dann auch immer wieder, denn nicht frühstücken ist offensichtlich – nach unserer eigenen Erfahrung – ungesund.

Was wird dabei nicht bedenken ist, dass sich der Körper erst daran gewöhnen muss, morgens Fett zu verbrennen, anstatt die schnell, leicht verfügbaren und sehr energiereichen Kohlenhydrate aus dem Frühstück. Die Fettverbrennung muss erst trainiert werden, der Körper verlässt sich gern auf die einfache Energiegewinnung aus der Verbrennung von Kohlenhydraten und dadurch funktionieren die komplizierteren und langsameren Prozesse der Fettverbrennung nicht so effektiv und schnell.

Deshalb schreibt Venice A. Fulton in seiner OMG-Diät auch, dass es am Anfang schwierig sein wird, das Frühstück wegzulassen, um leichter abnehmen zu können. Der Körper ist es seit Jahren gewohnt, sofort morgens leicht verfügbare Energie aus dem Frühstück zu bekommen. Die Umstellung, das Training der Fettverbrennung, dauert eine gewisse Zeit, die einem mehr oder weniger schwer fallen wird.

Er betont, dass morgens die seltene Gelegenheit besteht, wirklich gleich richtig Fett zu verbrennen und Fett abzunehmen, statt nur Wasser zu verlieren oder Muskeln abzubauen. Der Körper hat nach der nächtlichen Fastenzeit keine andere Möglichkeit. Wenn man dann aber frühstückt und das Fasten damit gleich morgens unterbricht, ist das für Fulton “… eine Verschwendung von acht Stunden Vorbereitung (Schlafen) …”, die man sich so entgehen lässt – Tag für Tag.

Venice A. Fulton weist darauf hin, dass es Aussagen von Fachleuten gibt, dass man ohne Frühstück insgesamt am Tag mehr isst und dadurch zunimmt und dicker wird, bzw. Diäten ohne Frühstück scheitern. Er betont, dass dies nur auf kurze Frist so ist, bis sich der Körper an die morgendliche Fettverbrennung gewöhnt hat.

Was bedeutet während einer Diät auf den eigenen Körper zu hören?

Das Beispiel Frühstück weglassen bringt noch zwei ganz grundsätzliche Gedanken auf: Die Anwendbarkeit von Expertenratschlägen auf die eigene Person und das Hören auf den eigenen Körper während einer Diät.

Wenn ich auf den eigenen Körper höre, was ich ja zur Wahl der richtigen Diät und zum erfolgreichen, gesunden und dauerhaften abnehmen tun sollte, können die Signale des Körpers leicht fehlinterpretiert werden. Esse ich immer Frühstück und verzichte dann wegen einer Diät ein paar Tage darauf, fühle ich mich wahrscheinlich schlapp, unkonzentriert und fahrig. Vielleicht bekomme ich tagsüber Heißhunger und Fressanfälle und werde erstmal dicker statt schlanker – ich nehme ohne Frühstück zu.

Höre ich also auf die Signale meines Körpers während der Diät, werde ich logischerweise wieder frühstücken, denn das Weglassen des Frühstücks war ja schlecht für mich. Aber ist es wirklich schlecht für mich, oder ist es mein Körper einfach nur gewohnt, morgens schnell leicht verwertbare Energie zu bekommen? Kann sich mein Körper umstellen, funktioniert nach ein paar weiteren Tagen die Fettverbrennung effektiver und leichter? Nehme ich dann nach ein paar Wochen ohne Frühstück ab und kann mein Gewicht leicht und dauerhaft halten?

Sollte man nicht die Signale des Körpers nehmen, die man nach einer gewissen Eingewöhnungszeit bekommt und nicht gleich den ersten Widerstand auf neue Verhaltensweisen als eindeutiges Signal, dass diese ungesund sind, werten? Ein weiteres Beispiel ist abends auf Kohlenhydrate zu verzichten. Die Sucht nach Kohlenhydraten, die die meisten Menschen durch ihre gewohnte Ernährung und die schlechte Fettverbrennung haben, muss erst überwunden werden. Bekomme ich die ersten Tage einer kohlenhydratarmen Diät am Abend Heißhunger und Essanfälle, bedeutet dies nicht sicher, dass ich nicht nach einiger Zeit keine Kohlenhydrate am Abend essen kann und ich dadurch nicht leichter abnehmen kann.

Nicht unbedingt auf den Ratschlag von Fachleuten, auf Ernährungsexperten zu hören, macht Venice A. Fulton am Beispiel des Frühstücks zum Thema. Er geht davon aus, dass die meisten Ernährungsfachleute bei einer Befragung dafür wären, zu frühstücken, um leichter abnehmen zu können und dass es gesünder sei. “Die Wahrheit lässt sich nicht durch Händezählen ermitteln. … Unsere Gene haben Recht.”

Wenn man macht, was die meisten raten und die meisten machen, muss das nicht richtig sein. Es ist sicherlich nicht leicht, sich anders zu verhalten, als es das persönliche und gesellschaftliche Umfeld erwartet, und große “Verhaltensanomalien” machen Druck und verursachen schlechte Gefühle und Stress, die das Abnehmen nicht erleichtern oder sogar erst richtig dick machen können. Aber ein Weglassen eines Frühstücks fällt den meisten Menschen in der Umgebung nicht auf und es schließt einen normalerweise nicht vom geselligen Beieinandersitzen und sozialen Essen aus – dies findet meist mittags oder abends statt.

Weiterlesen:

Literatur:

Venice A. Fulton: “Die OMG-Diät”, 1. Auflage 2013, München, Seiten 72 bis 78.

Diplom-Betriebswirt (FH) André Fiebig