Hausmittel und Spezialprodukte gegen Grauschleier auf weißer Wäsche im Test

Tipps und Tricks, um Grauschleier auf weißer Wäsche zu entfernen, wie Hemden, Blusen, T-Shirts, Hosen, Tischdecken, Gardinen, Handtüchern, Bettwäsche und andere graue Wäsche wieder weiß wird, gibt die Stiftung Warentest und testet Hausmittel wie Backpulver und Zitrone gegen Grauschleier auf weißer Wäsche, ebenso Spezialprodukte wie Chlorreiniger, Wäsche-weiß-Tücher und Vollwaschmittel bzw. Weißwaschmittel. Ein Tipp, um vergilbte Wäsche wieder weiß zu bekommen wird auch gegeben.

Wie auch bei Waschmittel-Tests von der Stiftung Warentest immer wieder beschrieben, ist auf weißer Wäsche nach einigen Wäschen in der Waschmaschine ein Grauschleier, eine Grauverfärbung zu finden. Der Grauschleier kommt von kleinsten Schmutzpartikeln bzw. Schmutzteilchen, die sich im Gewebe, also auf der Kleidung festsetzen.

Der Schmutz, der die weiße Wäsche grau färbt, kann sich absetzen, da das Waschmittel diesen Schmutz nicht im Waschwasser bzw. der Waschlauge in Schwebe halten kann. Das Waschmittel kann z. B. zu niedrig dosiert gewesen sein, oder es ist nicht gut genug zusammengesetzt. Der Grauschleier auf den weißen Textilien kann ebenfalls von mitgewaschener farbiger oder dunkler Wäsche als Verfärbung kommen.

Zitrone und Zitronensäure gegen Grauschleier

Nach Empfehlungen in Internetforen und auf Webseiten untersuchte die Stiftung Warentest Zitrone und Zitronensäure, um den Grauschleier von weißer Wäsche zu entfernen. Dazu hat sie schmutzig-graue Wäsche mit einem Säckchen voller Zitronenscheiben bei 60 Grad in der Waschmaschine gewaschen.

Das Testergebnis war, dass die Zitronenscheiben die Wäsche nicht weiß gewaschen haben, die Zitrone somit die graue Wäsche nicht wieder weiß bekommen konnte.

Im zweiten Test wurden die graue Wäsche eine Stunde lang mit Zitronensäure – 12 Gramm Zitronensäure pro Liter Waschwasser – in 60 Grad heißem Waschwasser eingeweicht. Danach wurden die grauen Textilien wieder gewaschen.

Die Zitronensäure hätte kaum etwas vom Grauschleier auf der weißen Wäsche entfernen können. Der Aufwand würde sich nicht lohnen. Das bedeutet aber für mich, dass die Zitronensäure die graue Wäsche wieder etwas weißer machen konnte.

Backpulver um Wäsche weiß zu bekommen

Die Stiftung Warentest wusch die graue Wäsche mit zwei Tüten Backpulver und Prüfwaschmittel in der Waschmaschine. Das Backpulver konnte den Grauschleier von der weißen Wäsche nicht entfernen, es gab keinen messbaren Weiß-Effekt.

Ebenfalls wurde die Wäsche mit einem Päckchen Backpulver pro Liter Waschwasser in einem Bottich eingeweicht und anschließend in der Waschmaschine gewaschen. Die graue Wäsche wäre dadurch kaum sauberer geworden, es kam kein “brillantes Weiß” dabei heraus. Das klingt für mich wieder so, als ob die Wäsche doch etwas weißer geworden sei.

Also man wenn Zitrone oder Backpulver gegen Grauschleier anwendet, dann muss man die graue Wäsche lange genug einweichen, und eine genügend hohe Konzentration von Zitrone oder Backpulver verwenden.

Chlorreiniger um graue Wäsche weiß zu bleichen

Chlorreiniger und chlorhaltige Reinigungsmittel haben eine bleichende Wirkung und können graue Wäsche wieder weiß bekommen. Die Stiftung Warentest hat dies aber nicht getestet, da beim Einweichen der grauen Wäsche in einer Schüssel, Bottich oder in der Waschmaschine chlororganische Verbindungen freigesetzt werden, die gesundheitsschädlich sind und durch das Abwasser die Gewässer unnötig belasten würden.

Aus eigener Erfahrung hilft Chlorreiniger, um den Grauschleier von weißer Wäsche zu entfernen, man muss aber z. B. bei Hemden, Blusen, T-Shirts oder weißen Hosen aufpassen, dass der Chlorreiniger die ganzen Textilien gleichmäßig durchtränkt, damit die Wäsche hinterher nicht grau-gefleckt aussieht, sondern wieder richtig weiß wird.

Wäsche-weiß-Tücher mit optischen Aufhellern

In Wäsche-weiß-Tüchern sind laut Stiftung Warentest optische Aufheller enthalten, die sich während des Waschens auf die grauen Textilien legen und diese optisch aufhellen.

Der Grauschleier wird mit den optischen Aufhellern nicht von der weißen Wäsche entfernt, sie erscheint nur wieder weißer und nicht mehr grau – es ist nur eine optische Täuschung, der graue Schmutz bleibt in den Fasern der Wäsche erhalten.

Die Stiftung Warentest hat die Wäsche-weiß-Tücher getestet und für gut befunden. Die Tücher haben schon nach dem ersten Waschgang die Wäsche weißer gemacht, aber wie gesagt nicht sauberer. Sie empfiehlt trotzdem anstatt der Wäsche-weiß-Tücher ein Vollwaschmittel-Pulver, da auch dort die optischen Aufheller enthalten sind und es gleichzeitig den grauen Schmutz auch entfernt, das Problem also an der Wurzel packt.

Vollwaschmittel um Wäsche wieder weiß zu bekommen und sie nicht erst grau wird

Vollwaschmittel-Pulver – auch bekannt als Weißwaschmittel – waschen laut Stiftung Warentest weiße Wäsche am besten, da die Waschtenside den Schmutz lösen, Flecken entfernen und den Schmutz in der Waschlauge in der Schwebe halten (bei richtiger Dosierung). Die Schmutzpartikel, die die weiße Wäsche grau färben, werden somit mit dem Waschwasser abgepumpt und mit den Spülwasser ausgespült.

Als zusätzlichen Vergrauungs-Schutz haben Vollwaschmittel Vergrauungsinhibitoren, die dafür sorgen, dass sich die gelösten Schmutzpartikel nicht wieder auf die Wäsche legen, sondern in der Waschlauge gebunden werden.

Bleichmittel sind in den Weißwaschmitteln ebenfalls enthalten, die das Grau bei jedem Waschgang etwas ausbleichen und weißer machen. Deshalb ist Vollwaschmittel auch nicht für farbige und dunkle Wäsche geeignet. Bei einem schwarzen Pullover, einem schwarzen T-Shirt, Bluse oder Hose kann man mit Vollwaschmittel schnell die Farbe ausbleichen und sie sehen schnell unschön aus.

Und als Letztes haben Vollwaschmittel ebenfalls wie die Wäsche-weiß-Tücher optische Aufheller, die sich auf die Fasern legen und die graue Wäsche weißer erscheinen lassen und sich natürlich nicht für farbige und dunkle Kleidung eignen.

Entfärber

Entfärber kann laut Stiftung Warentest helfen Grauschleier zu entfernen, die durch Verfärbungen entstanden sind – deshalb auch “Entfärber”. Im Test den sie durchführte, konnten Entfärber die graue Wäsche wieder weiß machen, die durch Verfärbung, als auch durch Schmutz grau geworden ist.

Die Entfärber helfen gegen nicht nur gegen verfärbte Kleidung, sondern auch gegen Grauschleier durch Schmutzpartikel. Nach dem Entfärben soll die Wäsche in der Waschmaschine mit Vollwaschmittel-Pulver nachgewaschen werden.

Vergilbte weiße Wäsche

Vergilbungen entstehen, wenn weiße Wäsche längere Zeit nicht benutzt wird und zum Beispiel im Schrank liegt. Die Wäsche vergilbt, da organische Substanzen, wie Reste von Lebensmitteln, Cremes, Hautfetten etc. altern und sich und die weiße Wäsche mit der Zeit gelb färben.

Die Stiftung Warentest empfiehlt, um die Vergilbungen zu entfernen, die vergilbte Wäsche mehrmals bei 60 Grad mit einem Vollwaschmittel zu waschen. Damit würde man die vergilbte Wäsche wieder weiß bekommen.

Weiße Wäsche richtig sortieren und waschen

Weiße Wäsche darf laut Stiftung Warentest nur mit weißer Wäsche zusammen gewaschen werden. Extrem verschmutzte, zum Beispiel verölte Wäsche, soll separat gewaschen werden. Da mir das unpraktisch erscheint, trenne ich selbst die Wäsche nur nach heller und dunkler Wäsche.

Ich wasche weiße T-Shirts, Hemden, Pullis, Blusen und Hosen mit hellblauen, grünen, roten, orangenen, gelben usw. farbigen Textilien zusammen bei 40 Grad und benutze Ariel Color, dass laut Waschmittel-Test der Stiftung Warentest zwar nicht besser wäscht als z. B. die Eigenmarke von Aldi, aber im Testpunkt Schutz vor Farbübertragung am besten abgeschnitten hat.

Neue farbige Kleidung wasche ich im Waschbecken im Bad separat mit Waschmittel und etwas Fleckenentferner vor. Dabei bekomme ich immer sehr viel Farbe aus den Klamotten (ich entfärbe sie nicht, auch wenn das so klingt, sondern ich wasche nur die Farbe raus, die sonst in der Waschmaschine die andere Wäsche einfärben würde) und die andere helle Wäsche wird in der Waschmaschine nicht verfärbt, es wird keine Farbe übertragen.

Man soll ein gutes Vollwaschmittel-Pulver mit Bleiche und optischen Aufhellern in der richtigen Dosierung – je nach Wasserhärte, Verschmutzung und Wäschemenge (ganz wichtig, da die Waschmaschinen heutzutage nicht mehr nur 5 Kilogramm, sondern zumeist 7 Kilogramm fassen) verwenden. Flüssiges Vollwaschmittel schneidet bei Tests der Stiftung Warentest regelmäßig schlechter ab als Vollwaschmittel-Pulver. Ich benutze auch für weiße Kleidung zusammen mit der hellen Buntwäsche ein Colorwaschmittel-Pulver – es funktioniert auch.

Literatur:

Diplom-Betriebswirt (FH) André Fiebig