Rauchmelder-Test von Stiftung Warentest

Die Stiftung Warentest veröffentlichte im Januar 2013 (weiterer Test von Rauchmeldern 2016) nach knapp über 10 Jahren einen aktuellen Rauchmelder-Test. Getestet wurden teure, wartungsfreie Rauchmelder mit Lithium-Langzeitbatterie, günstige Modelle mit auswechselbaren Alkaline-Batterie und zwei funkvernetztbare Rauchmelder. Die zwei günstigsten guten Modelle, die Testsieger mit Alkaline-Batterie kommen von Abus und Ikea.

Von jedem Rauchmelder-Fabrikat wurden bei 10 Rauchmeldern die Funktion, das Ansprechverhalten auf Rauch, die Zuverlässigkeit des Rauchalarms, die Lautstärke des Warnsignals, die Robustheit, die Haltbarkeit der Batterien usw. getestet.

Als Testmittel wurde schwarzer Rauch einer brennbaren Flüssigkeit und weißer Qualm von glimmendem Buchenholz benutzt. Die Rauchmelder wurden unter der Zimmerdecke des Prüfraums, als auch in einem Rauchkanal getestet.

Im letzten Rauchmelder-Test 2002 wurden noch vier verschiedene Brandarten getestet: ein Holzschwelbrand, ein Baumwollglimmbrand, ein Kunststoffbrand und ein Flüssigkeitsbrand mit Benzin.

Die Stiftung Warentest überprüfte die Raucherkennung aus allen Richtungen, auch wie schnell die Rauchmelder in der ungünstigsten Anströmrichtung reagierten. Ist die Raucherkennung / Reaktion zu empfindlich, neigen die Rauchmelder zu Fehlalarmen, ist die Raucherkennung / Reaktion zu träge, kommt der Feueralarm wichtige Sekunden oder laut Stiftung Warentest sogar Minuten zu spät / später.

Eine Ursache für einen Fehlalarm ist Staub, der sich mit den Jahren im Rauchmelder absetzt. Die Fotozelle misst dann schon eine gewisse “Rauchbelastung”, die durch etwas zusätzlichen Wasserdampf, Zigarettenqualm, Staub etc. einen Fehlalarm auslöst. Stiftung Warentest empfiehlt ein Absaugen der Rauchmelder, um den Staub zu entfernen / zu verringern.

Laut Stiftung Warentest funktionieren alle geprüften Rauchmelder zuverlässig – bei im Detail messbaren, kleinen Unterschieden. Trotzdem gibt es in der Gesamtnote auch die Note 4,0 und 5,0.

Im vorherigen Rauchmelder-Test der Stiftung Warentest 2002 erkannten noch 3 Rauchmelder einen Flüssigkeitsbrand, der wegen der wenigen, großen Rauchpartikel schlechter zu erkennen ist, zu spät und wurden mit mangelhaft bewertet. Ebenfalls ließen sich damals noch drei Rauchmelder durch Zugluft irritieren und lösten einen Fehlalarm aus.

Die Stiftung Warentest testete wartungsfreie Rauchmelder mit Lithium-Langzeitbatterie, bei denen kein Batteriewechsel für über 10 Jahre nötig sei, bzw. gar nicht möglich ist, “normale” Rauchmelder mit auswechselbaren Alkaline-Batterie (die sich natürlich nachträglich auch mit Lithium-Batterien nachrüsten lassen) und zwei funkvernetzbare Rauchmelder.

Bei 10 Jahren Batterielebensdauer ist deshalb kein Batteriewechsel notwendig, da die Nutzungsdauer der Rauchmelder in der Regel laut Testtabelle mit 10 Jahren angegeben ist (Eine Ausnahme 12 Jahre – Pyrexx PX-1 und 5 Jahre – Minimax Funk-Rauchmelder MX 200). Also auch Rauchmelder mit Alkaline-Batterie sollten nach 10 Jahren ausgetauscht werden. Und diese Rauchmelder mit Lithium-Batterie, die nach 10 Jahren verbraucht ist, sollten dann gegen komplett neue Rauchmelder ausgetauscht werden.

Testsieger mit Lithium-Langzeitbatterie

Bei den Rauchmeldern mit Lithium-Langzeitbatterie schnitten folgende 4 Modelle mit dem Testurteil Gut ab: Testsieger im Rauchmelder-Test Ei Electronics Ei650 – Testnote 1,9; und mit gleicher Testnote ebenfalls Testsieger FireAngel ST-620-DET – Testnote 1,9; Pyrexx PX-1 – Testnote 2,1; Detectomat HDv sensys – Testnote 2,2.

Befriedigend schnitten ab Bavaria BARM210 – Testnote 2,7 und Unitec HS-103 – Testnote 3,5. Ausreichend erhielten Kidde Q1 Modell 10Y29 – Testnote 3,6 und FlammEx K 10 long FMR 3286 – Testnote 4,0.

Testsieger mit günstiger Alkaline-Batterie

Die getesteten Rauchmelder mit Alkaline-Batterie erhielten folgende Testnoten: Testsieger im Rauchmelder-Test Abus RM 10 VdS – Testnote 2,2; und ebenfalls Testsieger Ikea Optische Rauchwarnanlage Model 29HIK – Testnote 2,2; Siterwell GS 506 – Testnote 2,6; GEV FMR 4023 Typ NG-739 – Testnote 3,5 und Unitec EIM-202 – Testnote 3,5.

Testergebnisse funkvernetzte Rauchmelder

Die zwei getesteten funkvernetzbaren Rauchmelder erhielten einmal die Note Gut und einmal Mangelhaft: Hekatron Genius Hx mit Funkmodul Basis – Testnote 2,0 und Minimax Funk-Rauchmelder MX 200 (Kombination von Rauchmelder MX 11 und Funkmodul MX 31) -Testnote 5,0.

Wie schon erwähnt, ist die Raucherkennung aller Rauchmelder zuverlässig. Die Teilnote für die Zuverlässigkeit des Alarms ist bei allen Rauchmeldern (außer dem Bavaria BARM210 – 2,7) mindesten gut, also Testnote 2,5 und im besten Fall Testnote 2,0.

Die Teilnote für die Lautstärke des Rauchalarms reicht bei allen (außer Minimax Funk-Rauchmelder MX 200 – 5,0) von sehr gut – 1,1 bis 2,6.

Schlechte Gesamt-Testnoten kommen teilweise auch durch schlechte Teilnoten für die Robustheit und Deklaration zu Stande.

Rauchmelder-Pflicht

Die Stiftung Warentest weist noch auf zwei interessante Punkte hin: Es gibt keine Registrierungspflicht für Rauchmelder. Dies würden “Möchtegern-Geschäftemacher” im Internet als Eindruck vermitteln. Dies sei Unsinn.

Und bei einem Verstoß gegen die gesetzliche Rauchwarnmelder-Pflicht würden laut dem Gesamtverband der Versicherungswirtschaft keine Fälle bekannt sein, in denen die Versicherungsleistungen gekürzt oder verweigert wurden.

Diese Rauchmelder-Pflicht besteht nach Angabe von Stiftung Warentest derzeit in Wohnungen in der Regel in Schaf- und Kinderzimmern, sowie Fluren, die als Rettungswege dienen in Bayern, Saarland, Rheinland-Pfalz, Hessen, Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Neuer Rauchmelder-Test 2016

Die Stiftung Warentest hat im Januar 2016 einen neuen Rauchmelder-Test für Rauchmelder mit Lithium-Langzeitbatterien, auch mit Funkvernetzung veröffentlicht.

Literatur:

Diplom-Betriebswirt (FH) André Fiebig