Weinkritiker beeinflussen Weinverkauf immer positiv

Weinkritiker beeinflussen mit ihren Weinkritiken den Absatz und Verkauf von Wein nur positiv. Ein Lob eines Wein in einer Weinkritik führt zu einem schlagartigen und spürbaren Anstieg des Weinabsatzes des besprochenen Weins.

Dieser Absatzsprung hält beim positiv kritisierten Wein über längere Zeit an. Je teurer der gelobte Wein, desto stärker ist der Nachfrageanstieg. Ob die Weinsorte neu oder alt ist, spielt keine Rolle.

Auch neutrale und negative Weinkritiken wirken sich positiv und nicht negativ auf den Absatz des Weins aus. Durch die Rezension durch Weinkritiker in den Medien rückt der betreffende Wein in die Aufmerksamkeit der Kunden und in deren Bewusstsein.

Bei neutralen Weinkritiken steigt der Verkauf des Weins ebenfalls deutlich an, allerdings schwächer als bei einer positiven Kritik.

Bei einer negativen Kritik sinkt der Verkauf des Weins nicht, die negative Besprechung hat sogar einen kurzfristigen, leicht erhöhten Weinverkauf zur Folge. Dieser Effekt ist allerdings sehr gering.

Es lässt sich somit festhalten, dass eine Weinbesprechung und Kritik eines Weinkritikers auf jeden Fall positiv für den Verkauf des Weins ist und normalerweise in keinem Fall negativ und nicht zu sinkenden Verkaufszahlen des Weins führt.

Herausgefunden hat diese Zusammenhänge schwedische Forscher – Richard Friberg und Erik Grönqvist – in “Do Expert Reviews Affect the Deman for Wine?” in American Economic Journal: Applied Economics (2012), gefunden in Handelsblatt: “Wissenswert: Wie wichtig ist das Urteil von Weinkritikern für das Einkaufsverhalten der Menschen? Schwedische Forscher stellen fest: Lob hilft viel, aber auch harte Kritik schadet nicht automatisch.”, Nr. 59, Seite 18, 22. März 2012.

Die Studie spiegelt die Verhältnisse in Schweden wieder, da dort aufgrund gesetzlicher Restriktionen beim Alkoholverkauf die exakten wöchentlichen Verkaufszahlen der verschiedenen Weine bekannt sind. Diese wurden mit sämtlichen Weinkritiken in fünf schwedischen Tageszeitungen und einem Fachmagazin ins Verhältnis gesetzt.

Diplom-Betriebswirt (FH) André Fiebig