Schuhbeck-Diät: Schnell abnehmen, Gewichtsschwankungen, Fett, Eiweiß und Kohlenhydrate

Alfons Schuhbeck beschreibt im seinem Abnehmbuch “Die Schuhbeck-Diät” sein Konzept der Energiedichte, oder wie er es nennt, der Energiequalität, um mit Lebensmitteln mit relativ wenig Kalorien im Verhältnis zum Volumen erfolgreich, gesund und dauerhaft abnehmen zu können.

Schuhbeck geht auch auf die Probleme und Risiken von schnellen Diäten und generell verschiedener Diätkonzepte ein. So machen Gewichtsschwankungen krank, verursachen gescheiterte Diäten psychische Probleme, machen Diäten reizbar und schlechte Laune, Müde und schlapp. Ebenfalls werden in der Schuhbeck-Diät erwähnt: Kohlenhydrate, tierische und pflanzliche Fette in Diäten und das Krebsrisiko durch zu viel tierisches Eiweiß z. B. bei der Atkins-Diät und den Energieverbrauch bei der Verdauung von Eiweiß ein.

Probleme und Risiken bei schnellen Diäten

Schnelle Diäten verursachen Probleme und Risiken, da das schnelle Abnehmen nicht gesund ist und einen Angriff auf den Körper darstellt. Schuhbeck bezeichnet Schlanksein als eine wichtige Basis für die Gesundheit, schnelles Abnehmen ist aber gerade ungesund.

Eine schnelle Diät stellt ein Gesundheitsrisiko dar. Als unvermeidliche Nebenwirkungen einer schnellen Crash-Diät werden im Abnehmbuch von Schuhbeck Gallensteine, Osteoporose und Hormonprobleme genannt. Eine solche Diät würde auch manchmal zu Herzrythmusstörungen führen. Besonders problematisch und risikoreich sind häufige Diät-Versuche, da sich die Nebenwirkungen verstärken und aufsummieren. Dieses Wissen ist in der aktuellen Diät-Forschung anerkannt.

Gewichtsschwankungen machen krank

Häufige Diäten, Scheitern und wieder Diäten bewirken nicht nur eine Gewichtszunahme und größeres Übergewicht durch den Jo-Jo-Effekt, diese Gewichtsschwankungen machen auch krank und sind schädlicher als ein stabiles Übergewicht. Etwa, laut Hans-Georg Joost – wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung DIfE –  in Hinblick auf das Risiko einen Herzinfarkt zu bekommen.

Der amerikanische Sportmediziner Steven Blair – vom Cooper Institute Dallas – wies in einer Langzeitstudie nach, dass das Risiko übergewichtiger Männer verdoppelt, an einer Herzkrankheit zu sterben, wenn ihr Gewicht mehrmals um über fünf Prozent geschwankt hat. Wie bekannt wird auch in diesem Diät-Buch darauf hingewiesen, dass aktive Menschen mit Übergewicht länger und gesünder leben, als schlanke Menschen, die sich nicht ausreichend bewegen, keinen Sport treiben etc.

Psychische Problem durch Diäten – Alkohol und Medikamente

Ebenfalls würde, wenn Diäten wiederholt scheitern, die Psyche leiten und psychische Probleme seien die Folge. Laut Schuhbeck tritt nach einer aktuellen Harvard-Studie bei jungen Akademikerinnen, die öfter Diäten ausprobiert hätten, häufiger Depressionen, Alkoholmissbrauch und Medikamentenmissbrauch auf.

Aus meiner Sicht kann aber gerade beides, das Scheitern der Diätversuche, dass überhaupt durch ein gestörtes Essverhalten eine Diät notwendig ist und die Depressionen, ebenso wie der Missbrauch von Alkohol und Medikamenten die gleiche Ursache haben – eine schwache Psyche – und nicht das eine die Folge des anderen sein.

Diäten machen reizbar und schlechte Laune

Schuhbeck betont, dass durch den Verzicht auf leckeres Essen, wenn sich den ganzen Tag die Gedanken darum drehen, was man in der Diät essen darf und wieviel davon, die schnellen Diäten reizbar machen und schlechte Laune verursachen. Durch den Mangel an wichtigen Nährstoffen, wie Vitaminen, Mineralstoffen, essentielle Fettsäuren, fühlt man sich durch eine Diät schlapp, müde und unausgeglichen. Es würden sich auch manchmal Schwindelgefühle oder Kreislaufprobleme einstellen.

Dass eine schnelle Diät durch einen Mangel an Nährstoffen müde und schlapp macht, kann auch bezweifelt werden. Bei der wohl extremsten Diät-Form (Diät im Sinne von Ernährungsweise), dem Fasten, tritt nach Erfahrungsberichten – wie ich auch selbst feststellen konnte – nach kurzer Zeit gerade im Gegenteil ein Hochgefühl mit Kraft, Energie und Munderkeit auf. Durch das Fasten ist man zumeist nach den ersten zwei Tagen gerade nicht müde, schlapp oder unausgeglichen.

Fett macht dick und essentielle Fettsäuren werden benötigt

Fett macht dick, da es viele Kalorien enthält. Der Körper braucht aber wichtige essentielle Fettsäuren, z. B. für den Aufbau der Zellwände, deren Elastizität, Durchlässigkeit für Nährstoffe und den Abtransport von Abfallstoffen. Schuhbeck betont auch, dass wertvolle pflanzliche Öle viele wichtige Nährstoffe enthalten und die Blutgefäße elastisch halten. Das beugt Bluthochdruck und Verkalkung vor.

Er erwähnt nur pflanzliche Öle, empfiehlt aber weiter hinten im Rezeptteil des Schuhbeck-Diät-Buchs natürlich auch Fische mit wertvollen Omega-3-Fettsäuren, die im Theorieteil nicht vorkommen. Dort werden tierische Fette nur als nicht so gesund erwähnt. Was Schuhbeck aber nicht davon abhält, in seinen Diät-Rezepten zur Schuhbeck-Diät auch Sahne zu verwenden. Er spricht in den Rezepten nur allgemein von Sahne, legt also keinen Wert auf Bio-Sahne, die bei Grasfütterung / Grünfütterung der Kühe, gesündere Fettsäuren enthält, als konventionell produzierte Sahne.

Tierisches Eiweiß und Krebsrisiko

Fisch und Meeresfrüchte haben bei der Beschreibung der Zutaten der Schuhbeck-Diät wertvolles, leicht verdauliches Eiweiß. Weiter vorn, bei der Erläuterung seiner Diät, sieht Schuhbeck tierisches Eiweiß als Risiko für Darmkrebs, Brustkrebs und Prostatakrebs, „wenn sie im Übermaß verzehrt werden“ (das Risiko für diese Krebsarten erhöhen können). Er bezieht sich dabei vor allem negativ auf den hohen Eiweißkonsum der Atkins-Diät, des amerikanischen Arztes Robert C. Atkins. Bis heute würde sich sein Eiweiß-Credo hartnäckig halten, obwohl es längst erwiesen sei, so Alfons Schuhbeck, dass die tierischen Eiweiße das Risiko für die genannten Krebsarten erhöhen können – bei übermäßigem Verzehr, was ja bei der Atkins-Diät in meinen Augen mit dem hohen Eiweißanteil der Fall ist.

Pflanzliche Fette und Cholesterinspiegel – LDL und HDL

Der Verzicht auch auf gesunde pflanzliche Fette mit ihren ungesättigten Fettsäuren, durch die empfohlene fettarme Ernährung in den USA, führte nach dem Schuhbeck-Diät-Buch, laut einer US-Verzehrstudie dazu, dass der Cholesterinspiegel in der Bevölkerung zwar gesunken war, sich aber das Verhältnis von schädlichem zu gesundem Cholesterin verschlechtert hätte. Das schlechte Cholesterin – LDL low density lipoprotein – ist im Verhältnis angestiegen, und das gute Cholesterin – HDL high density lipoprotein – gesunken.

Kohlenhydrate und Triglyzeride im Blut

Durch den gleichzeitig höheren Anteil von Kohlenhydraten in der Ernährung, sei der Triglyzerid-Spiegel im Blut gestiegen. Diese Triglyzeride würden das Risiko für Herzkrankheiten vergrößern. Ebenso wie die Kohlenhydrate, vor allem aus Weißmehl und Zucker langfristig die Bauspeicheldrüse schädigen, und dadurch zu Altersdiabetes führen.

Die Verdauung und Verstoffwechselung von Eiweiß und Fett braucht nicht mehr Energie

Robert C. Atkins erklärt den Erfolg seiner Eiweiß- und Fett-Diät unter anderem dadurch, dass die Verdauung und Verstoffwechselung von Eiweiß und Fett mehr Energie benötigt, als bei Kohlenhydraten. Die Aufnahme von Nährstoffen und dessen Verwertung für und im Körper geschieht nicht kostenlos – es muss dafür selbst erst einmal Energie aufgewendet werden.

Schuhbeck erwähnt eine Studie von Joe Donnelly von der Kansas University, die zeigte, dass das nicht so ist, also nicht mehr Energie für Verdauung und Stoffwechselvorgänge benötigt wird.

Dazu wurde bei einem Paar Zwillinge der Kalorienverbrauch „in einer Art Klimakammer“ gemessen. Der eine Zwilling erhielt eine fettarme Ernährung, der andere Zwilling eine eiweißreiche und fettreiche Ernährung nach der Atkins-Diät. Der Kalorienverbrauch sei so gut wie gleich gewesen, was beweisen würde, dass die Verdauung und Verstoffwechselung von Eiweiß und Fett nicht mehr Energie benötigt als von Kohlenhydraten.

Der Vorteil einer eiweißreichen Diät liegt darin, dass das Eiweiß schneller satt macht. Man muss mit einer proteinreichen / eiweißreichen Diät nicht so viele Kalorien essen, um satt zu werden. Dadurch kann man mit Eiweiß leichter und schneller abnehmen.

Die Schuhbeck-Diät

Dieser Artikel ist Teil mehrerer Artikel über die Schuhbeck-Diät von Alfons Schuhbeck.

Literatur: Die Schuhbeck-Diät: Viel Energie mit wenig Kalorien: Iss dich schlank mit viel Energie und wenig Kalorien von Alfons Schuhbeck, Dr. med. Michael Adolph, Dr. med, Marc E. Martignon, 1. Auflage, Zabert Sandmann, München, 2013

 

Diplom-Betriebswirt (FH) André Fiebig