Weizenwampe: Weizen macht dick, nervenschwach, amputiert Füße, raubt Nieren durch Insulinresistenz und Diabetes
Für Dr. William Davis ist in seinem Buch “Weizenwampe – Warum Weizen dick und krank macht” besonders Weizen für Insulinresistenz und Diabetes verantwortlich, mehr als andere Kohlenhydrate und Fett. Weizen steigert den Blutzuckerspiegel und dadurch den Insulinspiegel besonders stark, sogar mehr als Haushaltszucker. Dies macht dick und führt zu Insulinresistenz und Diabetes. Diabetes greift die Nerven an, zerstört Augen, Nieren und Füße.
Weizen ist unser wichtigstes Lebensmittel
Davis beschreibt in Weizenwampe, dass unsere Ernährung von Weizen dominiert ist: “Säuglinge essen Weizengrieß, Kinder essen Weizennudeln, Jugendliche und Erwachsene und alte Leute essen Weizen, jeder auf seine Weise. … Ob Babynahrung, Butterkekse, Schulbrot, Spätzle, Pizza, Toastbrot oder Milchbrötchen – am Ende ist es immer dasselbe.”
Neue, moderne Weizensorten mit neuer Glutenzusammensetzung, Glutenstruktur und höherem Glutengehalt führen für den Menschen zu besonderen Problemen. Wir sind nicht daran gewöhnt, unser Körper kennt dieses moderne Gluten noch nicht lange genug, so Dr. William Davis.
Weizen, unser wichtigstes Lebensmittel, lässt den Blutzuckerspiegel besonders stark ansteigen. Ebenfalls steigt der Wert des Langzeit-Blutzuckers, des sogenannten Blutzuckergedächtnisses, HbA1c. Der Blutzuckerwert HbA1c gibt an, wie viele rote Blutkörperchen durch Glykierung verzuckert sind. Bei der Glykierung wird der rote Blutfarbstoff Hämoglobin an Glukose gebunden – verzuckert. Je höher der Wert von HbA1c ist, desto höher, desto schlechter war der Blutzuckerspiegel in den letzten sechs bis acht Wochen, der Lebensdauer der roten Blutkörperchen. Und desto höher ist das Risiko für gefährliches Bauchfett, Insulinresistenz und Diabetes.
Hohe Blutzuckerwerte schädigen die Bauspeicheldrüse
Hohe Blutzuckerwerte durch zu viele Kohlenhydrate und laut Davis vor allem Weizen, schädigen die Beta-Zellen der Bauspeicheldrüse. Die Beta-Zellen produzieren das lebenswichtige Insulin. Viele Kohlenhydrate und Weizen lassen den Blutzuckerspiegel stark ansteigen. Deshalb wird mehr Insulin benötigt, um den Blutzucker in die Körperzellen transportieren zu können. Verbleibt der Zucker als Glukose im Blut, kann dies zu dauerhaften Schäden an Nerven, Augen, Füßen, Nieren, den Blutgefäßen und weiteren Organen führen.
Dr. William Davis beschreibt, dass sich die Anzahl der insulinproduzierenden Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse um bis zu 50 Prozent erhöhen kann. Dadurch soll ein erhöhter Insulinbedarf gedeckt werden. Diese Anpassung der Bauspeicheldrüse funktioniert aber nur begrenzt. Vor allem da ein immer wieder erhöhter Blutzuckerspiegel Beta-Zellen in der Bauspeicheldrüse dauerhaft zerstört und vernichtet. Zu viel Glukose im Blut schädigt sowohl die Produktion, die Speicherung, als auch die Freisetzung von Insulin in den Blutkreislauf.
Hohe Blutzuckerspiegel durch zu viele Kohlenhydrate und Weizen zerstören die Beta-Zellen durch:
- Glukosetoxizität: Glukose wirkt direkt glukotoxisch – sie schädigt die Beta-Zellen direkt. “Je höher der Blutzucker, desto massiver der Schaden an den Beta-Zellen.”
- Lipotoxizität: Durch zu viele Kohlenhydrate entstehen erhöhte Blutspiegel von Triglyzeriden, Fettsäuren und kleiner, dichter LDL-Cholesterin-Partikel. Diese wirken zusammen lipotoxisch auf die Beta-Zellen, sie verfetten die insulinproduzierenden Zellen. Auf diesen Weg schädigen Kohlenhydrate und Weizen die Beta-Zellen indirekt durch “gifte” Fette.
- Entzündungsfaktoren: Entzündliche Faktoren, die vor allem aus dem Bauchfett kommen, wie Oxidationsprozesse, Leptin, Interleukine, Tumornekrosefaktor TNF-alpha schädigen ebenfalls die Beta-Zellen der Bauspeicheldrüse.
Dr. William Davis beschreibt in seinem Buch “Weizenwampe”, dass die Kombination von Glukosetoxizität, Lipotoxizität und Entzündungsfaktoren die Beta-Zellen allmählich absterben lassen. Ist dann “… nicht einmal mehr die hälfte der ursprünglichen Anzahl vorhanden …”, ist der Diabetes nicht mehr rückgängig zu machen.
Weizen macht dick
Um Insulinresistenz und den folgenden Diabetes zu vermeiden, ist es für Dr. William Davis wichtig und nötig, komplett auf Weizen zu verzichten. Er führt in seinem Buch “Weizenwampe” zusammenfassend folgende Ursachen auf, warum Weizen dick macht:
- Weizen steigert den Blutzuckerspiegel stark, mehr als andere Kohlenhydrate, sogar mehr als Haushaltszucker.
- Weizen verursacht dadurch starke Blutzuckerschwankungen und darauf folgend starke Schwankungen des Insulinspiegels. Dies führt zu mehr Appetit und einer größeren Essensmenge, man wird dick und übergewichtig. Das daraus folgende Bauchfett verstärkt Probleme mit Übergewicht, Entzündungen und Krankheiten, auch Schlappheit, chronische Müdigkeit und Depressionen.
- Durch die Verdauung des Weizeneiweiß Gluten entstehen suchterregende Exorphine, die glücklich und abhängig von Weizen und Gluten machen. Dieses Weizenglück will man immer wieder spüren, und wird dabei immer dicker. Man isst dadurch auch mehr von anderen Kohlenhydraten (siehe verlinkten Artikel).
Verzicht auf Weizen – erfolgreiches Abnehmen, keine schwachen Nerven, keine amputierten Füße, keine geschädigten Augen
Der Weizenverzicht bringt für Dr. William Davis folgende Vorteile:
- Geringere Ausschläge des Blutzuckerspiegels und damit des Insulinspiegels.
- Das Ende der Weizensucht, wodurch auch die Sucht und das Verlangen nach anderen Kohlenhydraten abnehmen.
- Dadurch hat man weniger Appetit und Fressattacken, wodurch man es schaffen kann, insgesamt weniger Essen zu essen. Das Abnehmen wird leichter, ebenso wie man ohne die Weizensucht das Gewicht nach einer Diät leichter dauerhaft halten kann.
- Ohne Weizen isst man nicht mehr, weil man sich etwas gönnen möchte, sondern weil man Hunger hat. Man isst, um stark und leistungsfähig zu sein, weil man die Energie aus dem Essen benötigt.
- Das führt zum Abnehmen und weniger Übergewicht. Wodurch das gefährliche Bauchfett abnimmt und es weniger von seinen krankmachenden und entzündungsfördernden Hormonen und Signalstoffen abgibt. Die Bauspeicheldrüse und die anderen Organe werden weniger geschädigt.
- Für Davis können dadurch nicht nur Insulinresistenz und Prä-Diabetes vermindert und geheilt werden, sondern auch Diabetes selbst.
- Die Begleiterscheinungen von Insulinresistenz, Prä-Diabetes und Diabetes verschwinden, bzw. normalisieren sich: Störungen des Zuckerstoffwechsels, Verfettung der Leber und die dadurch verursachte Müdigkeit, Schlappheit und Depressionen, die höhere Entzündungsneigung, die Glykation kleiner LDL-Cholesterin-Partikel und Triglyzeride und deren Schädigung von Zellen und Geweben.
- Verzicht auf die (regelmäßige) Einahme von Diabetesmedikamenten und vielen anderen Medikamenten.
- Stärkere Nerven: Diabetes mach nervenschwach, da das Wachstum und die Reparatur von Nervenzellen gestört werden. Senkt man seinen Blutzuckerspiegel durch weniger Kohlenhydrate und vor allem weniger Weizen, bekommt man stärkere Nerven und eine höhere geistige Leistungsfähigkeit.
- Geringeres Risiko von Nierenversagen und folgender Dialyse, ebenso wie geringeres Risiko von Augenschäden und Blindheit durch zu hohen Blutzucker. Der hohe Blutzuckerspiegel schädigt zuerst u.a. die feinen Blutgefäße in Nieren und Augen. Der Durchmesser der feinen Blutgefäße verkleinert sich durch Ablagerungen, es treten Risse und Gefäßaussackungen auf. Danach kommt es zu größeren Schäden durch Verschlüsse kleiner Blutgefäße, Blutungen durch Risse und zu Mikroinfarkten.
- Das Risiko der Amputation von Fußzehen, Füßen, Unterschenkeln, Knien und ganzen Beinen sinkt. Ein hoher Blutzuckerspiegel verursacht eine schlechte Durchblutung – Mikrozirkulation – der vom Herzen weit entfernten Blutgefäße der Füße und Beine, z. B. direkt durch Ablagerungen – Plaques – aus Zucker, Eiweiß und Fett und indirekt durch gefährliche Stoffwechselprodukte, die die Zellfunktion und Zellerneuerung stören. Ebenfalls werden die Nerven in den Beinen und Füßen in ihrem Wachstum und bei ihrer Reparatur gehemmt. Es entstehen schlecht heilende Wunden, Entzündungen und Geschwüre – die oftmals nur durch eine Amputation “geheilt” werden können.
- In der Summe längeres und gesünderes Leben durch den Verzicht auf Weizen und Gluten.
Vollkornweizen ist auch Weizen
Das Essen von Vollkornprodukten, und damit vor allem Vollkornweizen, ist für Dr. William Davis keine Lösung, um Diabetes zu verhindern. Die negativen Effekte, die durch Weizen und Gluten verursacht werden, treten laut Davis auch bei Vollkornweizen auf. Vor allem, weil man vom “gesunden Vollkorn” dann mehr isst.
Er prangert die offiziellen Ernährungsempfehlungen an, die vor allem Vollkornweizen als ballaststoffreich und gesund empfehlen. Obwohl Vollkornweizen-Produkte langkettige, komplexe Kohlenhydrate besitzen, sind sie laut Davis kein gesundes Vollkorn-Lebensmittel zum Abnehmen. Weizen, ob als Weißmehl oder Vollkornmehl, macht für ihn dick und verursacht Übergewicht.
Prä-Diabetes durch Weizen
Die hohe Anzahl von Diabetikern ist nicht die gesamte Menge aller Weizenkranken. Dr. William Davis sieht in Weizenwampe auf jeden Diabetiker noch drei bis vier Menschen mit Prä-Diabetes – Vordiabetes – kommen.
Prä-Diabetes zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:
- Leicht erhöhter Nüchternblutzucker am Morgen.
- Gestörte Glukosetoleranz: Die Glukose im Blut – der Blutzucker – wird nach dem Essen nicht mehr so schnell wie nötig in die entsprechenden Körperzellen aufgenommen. Die Körperzellen reagieren nicht mehr so stark wie üblich und nötig auf Insulin.
- Dadurch bleibt der Insulinspiegel zu lange erhöht. Nachgewiesen wird dies durch einen Glukosetoleranztest, bei dem man auf leeren Magen – nüchtern – eine bestimmte Menge an Glukose aufnimmt. Wie schnell die Zellen die Glukose aus dem Blut aufnehmen, bestimmt wie gut und wie hoch die Glukosetoleranz des Körpers ist. Bleibt der Blutzuckerspiegel zu lange hoch, ist die Glukosetoleranz gestört.
- Metabolisches Syndrom.
Ebenfalls Folgen von Weizen: Kleine, dichte LDL-Cholesterin-Partikel, hohe Triglyzeride …
Dr. William Davis zählt nicht nur Diabetes und Prä-Diabetes als Folgen von Weizen auf, sondern auch:
- Hohe Werte von Triglyzeriden – Blutfetten -, die Entzündungen und Arteriosklerose fördern. Sehr hohe Werte von Triglyzeriden im Blut können eine Entzündung der Bauspeicheldrüse, eine Pankreatitis verursachen. Die Bauspeicheldrüse kann dann nicht mehr die benötigte Menge Insulin produzieren.
- Es entstehen mehr kleine, dichte LDL-Cholesterin-Partikel, die länger im Blut verbleiben, sich mit Glukose verbinden und diese ebenfalls im Blut zurückhalten. Kleine LDL-Cholesterin-Partikel dringen in kleine Bereiche der Blutgefäße vor, wo sie (länger) verbleiben können, oxidieren und Schäden an den Blutgefäßen und Gefäßverengung hervorrufen.
- “… eine gewisse Insulinresistenz …”
- Hohe Blutzuckerwerte nach dem Essen, ohne dass schon Prä-Diabetes vorliegt.
- Dies zusammen kann laut Davis auch schon Herzerkrankungen, Augenschädigungen, Nervenschäden, Nierenprobleme und Diabetes verursachen.
Literatur:
- Dr. William Davis: “Weizenwampe. Warum Weizen dick und krank macht.”, München, 2013, 1. Auflage, Goldmann.
- Universität Düsseldorf: Wie Kohlenhydrate und Fettsäuren die Bauspeicheldrüse schädigen.
- Universität Düsseldorf: Wie hoher Blutzucker die Blutgefäße in den Augen schädigt.
- Universität Düsseldorf: Wie und warum Schäden an den Blutgefäßen durch hohen Blutzucker entstehen.
- Universität Düsseldorf: Wie Diabetes die Füße schädigt.
Diplom-Betriebswirt (FH) André Fiebig